Die Geschichte meiner langen Reise
Es war Ende Frühling 2018, in meinem Träumen war ich am Strand unter Palmen, genoss die Aussicht auf das Meer und hörte das Meeresrauschen. In der Realität regnete es aus Strömen, die Semesterprüfungen meines Studiums standen bevor.
Ich muss wohl kaum erwähnen, dass ich unter Stress stand und eigentlich überhaupt keine Lust auf das bevorstehende Programm hatte.
Da kam es mir gelegen, dass mir ein Bekannter aus Orlando schrieb, den ich auf einer Wüstentour in Marokko kennengelernt hatte. Er reiste momentan durch Europa und fragte mich, ob ich am Wochenende Zeit und Lust habe, ihm die Schweiz zu zeigen. Zeit hatte ich nicht, aber die Lust auf eine Minireise-Weekend schon. Gesagt, getan. Wir gingen in die Berge, besuchten Luzern, aßen Fondue und redeten über Reisen, die Welt und wo wir alles noch hinwollten.
Das Reisefieber packte mich wieder. So verabredeten wir uns spontan, als er sonntagabends weiterzog, dass ich ihn im Sommer in Florida besuche.
Da hatte ich die Idee. Warum probiere ich mir in den Sommerferien einfach mal etwas ganz Neues aus? Mit Neuem meine ich eine längere Reise. Anstatt zu lernen, recherchierte ich im Internet, was es in der „Nähe“ von Florida zu entdecken gibt. Per Zufall stieß ich auf ein Meeresschildkröten-Camp, in dem Meeresschildkröten gerettet wurden. Dies war allerdings weniger nah an Florida, sondern an der Pazifikküste nahe von Puerto Vallarta, Mexiko.
Spontan meldete ich mich in diesem Camp an und buchte den Flug mit Zwischenstopp in Florida, um meinen Bekannten dort zu besuchen. Dieses Treffen kam leider nie zustande, doch ich erlebte in Florida 10 abenteuerreiche Tage, die ich nicht missen möchte. Ich flog von dort aus nach Morelia, wo ich theoretisch ein Spanischkurs gebucht habe, doch wir schlussendlich mehr die Region erkundeten, anstatt Spanisch zu lernen, was ich sehr toll fand. Nach dieser Woche ging es weiter in das Camp.
Nach dem Camp wollte ich weiter nach Mittelamerika, Ziele noch unbekannt. Doch dazu kam es nie. Im Süden von Mexiko lernte ich andere Reisende kennen und zusammen verbrachten wir eine wunderschöne und erlebnisreiche Zeit.
Eigentlich wollte ich danach noch weiter, doch bedauerlicherweise rückte der Beginn meines letzten Studienjahres Mitte September näher. Meine Vernunft siegte und mit schwerem Herzen buchte ich mir Ende August mein Flug zurück in die Schweiz. Als ich am letzten Tag von diesem unvergesslichen Sommer auf der Fähre Richtung Flughafen saß, schwor ich mir, dass ich definitiv eine längere Reise machen werde. Zu gut gefiel mir die Spontanität, das Entdecken und die vielen schönen Begegnungen des Backpackens.